Wusstest Du, dass die meisten Personaler Deinen Lebenslauf als Erstes lesen, noch vor Deinem Bewerbungsanschreiben? Und das ist durchaus verständlich, denn für eine gute Entscheidung braucht es Fakten. Nur selten liefern Anschreiben diese. Der Lebenslauf hingegen gibt Aufschluss über Deine fachliche Eignung mit Zahlen, Daten, Fakten – und das sogar auf den ersten, schnell Blick. Allerdings nur wenn Dein Lebenslauf mit Aufbau und Inhalt auf eine Stelle individuell angepasst ist.
Lebenslauf-Aufbau: Grundlagen eines ansprechenden Lebenslaufs
Aus diesem Grund lohnt es sich, der Gestaltung und dem Aufbau Deines Lebenslaufs einiges an Zeit zu widmen und ihn zu individualisieren. Optimalerweise zeigt er Deine fachliche Eignung passend zur gewünschten Stelle auf den ersten Blick. Die erste Seite des Lebenslaufs fungiert als Titelblatt und stellt Deine fachliche Eignung klar hervor. Diese besteht im Wesentlichen aus der Qualifikation und der Berufserfahrung.
Mit einem zielführenden Lebenslauf-Aufbau wissen Personaler schnell, was Du an Kenntnissen und Fähigkeiten in Bezug auf die offene Stelle mitbringst – und lesen gerne mehr von Dir. Deshalb präsentiere Dich mit Deinem Lebenslauf bewusst passend für Deinen Wunsch-Arbeitgeber bzw. Deinen neuen Job. Du erhöhst die Chancen für eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch mit Deinem Lebenslauf z. B. durch:
- klar strukturierten, übersichtlichen Aufbau (zweispaltig, linksbündig, nur eine Schriftart u. a.)
- sachlogische und rückwärts-chronologische Sortierung kombiniert
- inhaltliches Individualisieren an die gewünschte Position (Reihenfolge, Detaillierung, Wortwahl, Hervorhebungen etc.)
- Angabe privater Details
Lebenslauf Format
Grundsätzlich bedarf es beim Lebenslauf-Aufbau keiner besonderen Kreativität im Format oder Aussehen – besser im Inhalt. Wiedererkennbarer Standard, und somit gut lesbar für Personaler, ist:
- Hochformat DIN-A4
- Seitenränder wie beim Anschreiben: links 2,5 cm, rechts, oben und unten je 2,0 cm
- linksbündig
- gleiche Schriftart wie im Anschreiben
- Schriftgröße min. 10, besser 11 oder 12
- zweispaltig
- Zeitangaben in der linken Spalte im Format MM/JJJJ – MM/JJJJ
- Detailangaben (Text) in der rechten Spalte
- Stichworte, kein Fließtext
- Aufzählungen mit Punkten o. a.
- Kapitelüberschriften wie z. B.:
- Persönliches
- Qualifikation
- Berufserfahrung
- Weitere Bildung
- Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten
- Privates Interesse und Engagement
Lebenslauf Design
Wenn Du mit einem gut aufgebauten Lebenslauf überzeugen möchtest, nimm gerne meine Lebenslauf-Vorlage (Word-Format). Für Positionen, die keine ausgesprochene Kreativität erfordern, kann ein besonderes Design vielleicht eine erste Aufmerksamkeit erregen. Doch diese reicht wohl kaum als Argument, Dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen. Dafür braucht es schon überzeugende Inhalte in Deiner Bewerbung, vor allem im Lebenslauf.
Von einem schlichten Kopieren oder Übernehmen von Lebenslauf-Vorlagen aus dem Internet rate ich ab, da zu viele Laien so etwas anbieten. So kann das verwendete Design durchaus kontraproduktiv sein und Leser vom eigentlich Wichtigen ablenken. Und einzigartig ist es mit Sicherheit auch nicht, Lebensläufe vom Stil und Aufbau her zu kopieren.
Für Kreativ-Berufe jedoch sollte auch der Lebenslauf in einer ästhetischen, ansprechenden Form aufgebaut sein. Hierbei ist Deine Bewerbung durchaus eine Möglichkeit, Dein gestalterisches Können zu zeigen. Schließlich sagt ein Bild mehr als 1000 Worte.
Lebenslauf Umfang
Der Lebenslauf sollte vom Aufbau her chronologisch vollständig und lückenlos sein, in der Regel mit Deinem höchsten Schulabschluss beginnend. Da jeder ein unterschiedlich abwechslungsreiches Berufsleben hat, variiert der Umfang meist zwischen ein und drei Seiten insgesamt. Je größer der Umfang, desto sequenzieller wird Dein Lebenslauf gelesen – vieles wird dadurch gar übersehen. Weniger ist daher mehr. Schließlich geht es darum, eine klare Botschaft zu senden: Ich bin für Sie fachlich bestens geeignet. Eine Beschränkung für den Lebenslauf Umfang gibt es generell nicht. Aufbau und Inhalt des Lebenslaufs sollten vielmehr dem Zweck entsprechen: Personalentscheider von Dir und Deiner Eignung zu überzeugen, ohne zu verwirren oder gar zu langweilen.
Fokussiere Dich bei der Darstellung Deiner Biografie und visiere zwei Seiten Umfang an. Wie auf dem Titelblatt einer Zeitung sollten alle wesentlichen Argumente für Deine fachliche Eignung bereits auf der ersten Seite Deines Lebenslaufs klar erkennbar sein. Alles, was auf Seite 2 oder 3 auftaucht, ist eher als ergänzende, vervollständigende Information anzusehen. Jede Position wird nur einmalig genannt, also nicht an zwei Stellen gleichzeitig. Der chronologische Lebenslauf-Aufbau steht dem sachlogischen nach. Denn über die Kapitelüberschriften können Personaler schnell zum gesuchten Inhalt finden.
Lebenslauf Aufbau, Reihenfolge und Sortierung
In welcher Reihenfolge welche Informationen über Dich im Lebenslauf erscheinen, entscheidet darüber, ob der Personaler sich von Dir angesprochen fühlt, weiterliest und Dich als fachlich passend erkennt. Führe den Blick des Lesers daher bewusst durch den gewählten Aufbau Deines Lebenslaufs. Selten lesen Personaler Lebensläufe vollständig, häufiger werden sie überflogen.
Versuche in Erfahrung zu bringen, welche Aspekte Deiner fachlichen Eignung dem Personaler am wichtigsten sind. Dies kann die Berufserfahrung, eine bestimmte Qualifikation oder etwas ganz anderes sein. Was es im Einzelfall ist, erfährst Du durch die sorgfältige Analyse des Stellenangebotes. Durch Deinen bewusst gewählten Lebenslauf-Aufbau gehst Du dann passgenau auf die Bedürfnisse des Personalers ein. So kann es sinnvoll sein, noch vor der Berufserfahrung Deine Qualifikation zu nennen. Schließlich steht die geforderte Qualifikation, sprich Bildung, in den meisten Stellenangeboten an erster Stelle.
Jedes Kapitel Deines Lebenslaufs folgt dem gleichen Aufbau: Das aktuellere zuerst. Dies ist meist interessanter ist als länger Zurückliegendes. Im Bereich der Berufserfahrung kann es Deine derzeitige oder letzte Anstellung oder auch eine Phase der beruflichen Neuorientierung sein. Bei längerer Arbeitssuche, Familienzeit etc., kommt es auf den Einzelfall an, welche Darstellung geschickt ist.
Auch innerhalb des grundsätzlichen Lebenslauf-Aufbaus gibt es Gestaltungsmöglichkeiten, die bewusst zu wählen sind. So hast Du z. B. die Wahl, ob Du zuerst den Job-Titel nennst oder den Arbeitgeber. Meistens dürfte Ersteres mehr Bedeutung für Personaler haben. Und auch bei der Aufzählung Deiner einzelnen Tätigkeiten und Verantwortungen kannst Du die Reihenfolge frei wählen. Natürlich sollte auch hier wieder das Wichtigere für den jeweiligen Arbeitgeber weiter oben stehen. Auch eine Frage vom Lebenslauf-Aufbau: Sollten Aufzählungen von Stichpunkten in Kommaform oder untereinander erfolgen? Letzteres ist zu bevorzugen, da das Auge auf diese Weise mehr Inhalte auf einmal erfassen kann.
Lebenslauf Highlights
Eine Hervorhebung durch Fettdruck ist eine dezente Betonung von Wichtigem und gibt Dir die Chance, mit den überzeugendsten Aspekten Deiner fachlichen Eignung auf den ersten Blick erkannt zu werden. Wähle bewusst einzelne Worte (Positionen, Aufgaben, Verantwortungen, Arbeitgeber, Orte etc.), die Du hervorheben möchtest. Beschränke Dich auf max. fünf Punkte, ansonsten verliert der Fettdruck seine positive Wirkung. Insbesondere auf Seite 2 oder 3 Deines Lebenslaufs erreichst Du mit Fettgedrucktem, dass auch dort wichtige Inhalte wahrgenommen werden. Der Fettdruck zur Hervorhebung gilt optional neben dem grundlegenden Lebenslauf-Aufbau mit fettgedruckten Kapitelüberschriften.
Lebenslauf Kopfzeile
Ein Briefkopf ist – wie der Name schon sagt – grundsätzlich für einen Brief. Auf dem Lebenslauf ist er daher nicht unbedingt angebracht und nimmt häufig zu viel Platz ein. Eine einheitliche Gestaltung von Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf betrifft nicht unbedingt den Briefkopf, sondern vielmehr die Schriftart und den Stil, ggf. auch das Layout Deiner Bewerbung. Angaben wie Name, Anschrift und Kontaktdaten finden einen guten Platz im ersten Kapitel „Persönliches“.
Inhaltlicher Aufbau eines aussagekräftigen Lebenslaufs
Lebenslauf Kapitel: Persönliches
Hier nennst Du Deinen Namen (ggf. auch Deinen abweichenden Geburtsnamen), Anschrift, Kontaktdaten und weitere Angaben, die optional, teils auch obligatorisch sind und von Personalern erwartet werden.
Kontaktdaten
Deine E-Mail-Adresse sollte mindestens Deinen Familiennamen enthalten, besser noch Deinen vollständigen Vor- und Zunamen. Als nicht besonders seriös wahrgenommen werden z. B. Kosenamen, Abkürzungen oder Zahlen in Deiner E-Mail-Adresse.
Bedenke bei der Angabe Deiner Telefonnummern, dass Du unter dieser auch erreichbar sein solltest. Zumindest eine persönlich, seriös und gut verständlich besprochene Mailbox sollte Personaler einladen, eine Nachricht für Dich zu hinterlassen. Die ausschließliche Nennung einer Festnetznummer im Lebenslauf wirkt eher nicht mehr zeitgemäß.
Familie
Ich empfehle die Angabe des Familienstandes im gegebenen Fall mit „verheiratet“, „liiert“ oder „in fester Partnerschaft“. Auch „ledig“ kann im Einzelfall positiv wahrgenommen werden (z. B. im Außendienst oder als Führungskraft durch die mitklingende Flexibilität). Geschieden, getrennt oder verwitwet wird jedoch eher negativ wahrgenommen und sollte im Lebenslauf besser weggelassen werden.
Die Angabe von Kindern (ggf. mit Geburtsjahr, Geschlecht bzw. Namen) bringt eine persönliche, soziale Note mit. Außerdem sagt das Alter etwas über die Betreuungsnotwendigkeit aus. Sind Deine Kinder noch sehr klein, solltest Du Deine persönlichen Möglichkeiten der Fremdbetreuung ebenfalls angeben. Damit zeigst Du Deine Flexibilität (u. a. im Krankheitsfall der Kinder). Beispiel: „in fester Partnerschaft, 2 Kinder (Noah *2007 und Lena *2016, Betreuung auch durch die Großeltern gesichert)“. Bei älteren Kindern zeigt die Altersangabe, dass Du wahrscheinlich flexibler bist, was Arbeitseinsätze anbelangt.
Geburtsdaten
Das Geburtsdatum ist obligatorisch. Lässt Du es weg, machst Du damit Personaler eher skeptisch. Letztlich wird der Personaler Deinen Jahrgang auch durch andere Informationen im Lebenslauf-Aufbau ungefähr beziffern können. Grundsätzlich gibst Du Dein Geburtsdatum auf den Tag genau an. Für den Geburtsort interessieren sich Personaler ebenfalls. Er lässt ggf. Rückschlüsse auf Deine Heimat und Deinen kulturellen Hintergrund zu. Sofern Du Dich außerhalb Deutschlands bewirbst oder nicht in Deutschland geboren bist, gib die Stadt und das Land an. Ansonsten reicht die Nennung des Ortes aus.
Staatsangehörigkeit
Bewirbst Du Dich in Deutschland, hast Du die deutsche Staatsangehörigkeit und einen deutsch klingenden Namen, kannst Du diese Angabe ruhig weglassen. In allen anderen Fällen kann es sinnvoll sein, die Nationalität mitanzugeben. Aus dem Gleichbehandlungsgrundsatz heraus ist die Angabe freiwillig. Und das Weglassen der Angabe kann in manchen Fällen auch vorteilhaft sein.
Konfession
Die Angabe der Religionszugehörigkeit ist freiwillig und in den meisten Fällen auch nicht relevant. Lediglich bei Arbeitgebern, die eine bestimmte Konfession oder eine religiöse Haltung erwarten, ist die Nennung angebracht oder seltener sogar entscheidend.
Online-Profile
Sind online weitere Informationen zu Deiner Person verfügbar, kannst Du die entsprechenden Seiten gerne anführen – sinnvollerweise mit eingebauten Verlinkungen. In Frage kommen z. B. XING, LinkedIn, Facebook, Instagram, Twitter oder ein anderer Online-Accounts. Aber auch Links zu eigenen Webseiten, Büchern, Videos, Podcasts oder anderen Projekten können die Verweildauer bei Deiner Bewerbung erhöhen.
Foto
Bei einer Online-Bewerbung kannst Du Dein Bewerbungsfoto bevorzugt auf dem Lebenslauf oben rechts neben Deinen persönlichen Angaben platzieren. Optimalerweise schaust Du auf dem Foto in Deinen Lebenslauf hinein, also auf dem Blatt nach links. Wenn Du nach rechts, am Rand aus der Seite hinausschaust, wirkt das eher seltsam. Sollte Dein Foto auf dem Lebenslauf zu klein sein, als dass man Dein Gesicht mit Deiner Ausstrahlung gut erkennen könnte, empfiehlt sich ein separates Deckblatt mit Bewerbungsfoto.
Lebenslauf Kapitel: Qualifikation
Ein zentraler Aspekt der fachlichen Eignung ist die Qualifikation. Hiermit meine ich im engeren Sinn die für eine konkrete Position relevante Bildung, also das erworbene Wissen und die erlangten theoretischen Kenntnisse. Das können Schulabschlüsse sein oder Studiengänge, Aus- oder Weiterbildungen. Ein vorhandener Abschluss oder ein Teilnahme-Zertifikat sind natürlich hilfreich, in manchen Fällen sogar (rechtlich) eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung einer Tätigkeit. Aber auch wenn Du ein Studium oder eine Ausbildung nicht abgeschlossen hast, kannst Du Dein erlerntes Wissen einbringen und daher auch im korrekt aufgebauten Lebenslauf zeigen.
Die für die Position nicht relevante Bildung kannst Du im Kapitel „Weitere Bildung“ aufführen, sofern Du die Posten nicht vielleicht sogar ganz weglässt. Allerdings sollten durch das Weglassen keine zeitlichen Lücken entstehen.
Lebenslauf Kapitel: Berufserfahrung
Neben der Qualifikation ist die mitgebrachte Berufserfahrung für Personaler entscheidend für die fachliche Eignung. Die passenden Tätigkeiten, Aufgaben, Verantwortungen etc. sollten dementsprechend im Lebenslauf-Aufbau berücksichtigt werden – optimalerweise so, dass sie dem Leser gleich ins Auge fallen.
Nenne bei jeder Position mindestens Deinen Stellentitel (ggf. auch Bereich, Verantwortung o. a.), was sofort erkennbar macht, was Dein Job war. Darunter nennst Du das Unternehmen und den Arbeitsort (mit Land, wenn es nicht selbsterklärend ist). Wenn es eine Tätigkeit war, die schon viele Jahre zurückliegt oder für Deine Wunsch-Position nicht relevant ist, reichen diese Angaben aus. Ansonsten braucht es hier weitere Details – wie schon beim grundsätzlichen Aufbau des Lebenslaufs erläutert: für die neue Stellen relevante Punkte.
Nach der Auswertung eines Stellenangebotes weißt Du, auf welche Deiner Erfahrungen es ankommt. Im Lebenslauf bedienst Du diese so weit wie möglich mit den Details zu Deinen beruflichen Stationen. Der Personaler sollte in Deinem Lebenslauf Vergleichbares zur neuen Position erkennen können. Dabei hilft auch die bewusste Wortwahl, die der Ausdrucksweise im Stellenangebot entspricht (z. B. Schriftverkehr, Kommunikation oder Korrespondenz).
Nenne Deine übernommenen Aufgaben, Deine Verantwortung und vielleicht auch Deine Erfolge gerne mit Zahlenwerten (z. B. Anzahl Mitarbeiter, Budgetgrößen oder Reichweite) übersichtlich in einer Aufzählung mit Punkten untereinander. Der Personaler erfasst bei dieser Weise des Aufbaus schnell, was Du gemacht hast.
Bewirbst Du Dich als Quereinsteiger, bringst Du wahrscheinlich keine einschlägige Berufserfahrung mit. Dann lohnt sich ein zweiter Blick auf Deine bisherigen Tätigkeiten. Oftmals lassen sich berufsfremde und scheinbar nicht relevante Erfahrungen auf den neuen, angestrebten Tätigkeitsbereich beziehen. Da kommt es dann auch wieder auf die Auswahl der Punkte, den Aufbau der Nennung im Lebenslauf und auch die gewählten Worte an.
Fettdruck macht bei der Berufserfahrung besonders viel Sinn, wenn etwas Wichtiges ohne Hervorhebung beim Lesen untergehen würde. Wiederum gilt auch hier: Weniger ist mehr. Meist zählt für Personaler nicht die Auflistung aller Berufserfahrungen vollumfänglich bis ins letzte Detail, sondern die passenden Erfahrungswerte. Reduziere Deine Aufzählungen auf zielführende 5 – 10 Details je Position.
Wenn Du Deine Bewerbung online einreichst, nutze doch die Möglichkeit, Inhalte im Lebenslauf mit einem Link zu versehen. Dann kann der Personaler mit einem Klick nähere Informationen über Unternehmen, Produkte, Branchen, Projekte, Veröffentlichungen oder andere interessante Details erfahren. Im Übrigen ergänzen oder belegen Arbeitszeugnisse im Anhang Deiner Bewerbung Deine Angaben im Lebenslauf.
Lebenslauf Kapitel: Weitere Bildung
Dieses Kapitel ist die Ergänzung zur Qualifikation. Hier steht Dein Bildungswissen, welche für die gewünschte Position nicht in erster Linie relevant ist, aber dennoch der Vollständigkeit halber aufgeführt werden sollte. Insbesondere solltest Du keine zeitlichen Lücken im Lebenslauf haben. Aber auch zur Abrundung Deines Profils ist die weitere Bildung geeignet. Oftmals liegt in der Kombination verschiedenster Bildungsrichtungen ein Alleinstellungsmerkmal und eine besondere Job-Eignung.
Lebenslauf Kapitel: Auslandserfahrung
Ist in einer Stelle interkulturelle Kompetenz gefordert, kannst Du Deine Erfahrungen im Ausland prominent in diesem Kapitel darstellen. Auch private Reisen können hier genannt werden. Schreibe jeweils, wo Du warst, was Du gemacht und vielleicht auch, was Du gelernt hast. Das muss nicht immer ein Sprachkurs mit Zertifikat sein, sondern kann auch andere Kompetenzen betreffen.
Lebenslauf Kapitel: Weitere Kenntnisse und Fähigkeiten
Computer, EDV oder IT
Nicht nur die geforderten und von Dir mitgebrachten Software-Kenntnisse dürfen hier aufgeführt werden, sondern gerne auch ein wenig darüber hinaus, insbesondere für den neuen Bereich Spezielles. Wenn Du mit 10 Fingern am Computer schreiben kannst, kannst Du auch das hier erwähnen (Maschinenschreiben). Die Angabe eines „Computer-Führerscheins“ stellt Dich dagegen meist nicht in einem besonders guten Licht dar, da hier nur die Grundlagen vermittelt werden. Auch die Angabe, dass Du mit dem Internet umgehen kannst, erübrigt sich, da dies erwartbare Kompetenzen unserer Zeit sind. Die Nutzung von Video-Meeting-Software ist durch Corona dagegen noch wichtiger geworden, zumal wir mehr und mehr remote arbeiten.
Fremdsprachen
Mindestens Grundkenntnisse in einer Fremdsprache werden häufig erwartet. Grundkenntnisse sind keine Schande, sondern eine Basis, auf die Du aufbauen kannst, sofern überhaupt notwendig. Schätze Deine sprachlichen Fähigkeiten selbst ein und schreibe es gerne zur angegebenen Sprache dazu (z. B. gut, sehr gut, fortgeschritten, fließend, verhandlungssicher o. a.). Noch besser ist die Angabe der bekannten Level A1 – C2.
Allgemein wird angenommen, „Muttersprache“ drücke die höchste Stufe des sprachlichen Könnens aus. Ich habe allerdings schon Menschen kennengelernt, die ihre angegebene Muttersprache nur noch eingeschränkt beherrschen. Wenn Du also eine andere als die deutsche Muttersprache fließend beherrschst, schreibe zur Klarstellung am besten auch „fließend in Wort und Schrift“ dazu.
Führerschein
Wird ein bestimmter Führerschein (und ggf. ein eigener Pkw) erwartet, kannst Du hier nennen, was Du zu bieten hast. Ungefragt einen Motorrad-Führerschein mitanzugeben, kann bei Personalern dazu führen, dass Du als „für Arbeitsausfälle gefährdet“ wahrgenommen wirst. Vielleicht lässt Du also nicht benötigte Führerscheine einfach weg. Bei einem Arbeitgeber wiederum, der mit Motorrädern zu tun hat, ist Dein vorhandener Motorradführerschein und alles andere, was Du mit Motorrädern machst, eine vorteilhafte Angabe.
Lebenslauf Kapitel: Privates Interesse und Engagement
Angaben in diesem Kapitel sind absolut freiwillig, da sie Deine Privatsphäre betreffen, welche für Dich als Bewerber nicht nachteilig entscheidend sein dürfen. Private Inhalte im Lebenslauf-Aufbau sind kontrovers diskutiert. Allerdings macht es aus verschiedenen Gründen Sinn, dass Du hier etwas nennst – natürlich nur, wenn es auch der Wahrheit entspricht und Du es kommunizieren möchtest:
- Du gibst etwas aus Deinem Privatleben preis. Das signalisiert Deine Offenheit und schafft Vertrauen.
- Du präsentierst Dich als eine Persönlichkeit mit vielleicht vielseitigen Interessen auch außerhalb des Beruflichen. Dadurch erweiterst Du Deinen Horizont.
- Vielseitige Interessen sowie körperlicher und psychischer Ausgleich zur Arbeit sorgen für eine gesunde Work-Life-Balance (Deine Burnout-Prävention).
- Du zeigst Dich möglicherweise von Deiner „sozialen Seite“ mit der Bereitschaft, besonderen Einsatz zu zeigen.
- Du bietest vielleicht interessante „Aufhänger“ für das Bewerbungsgespräch.
- Wenn Du berufliche Kompetenzen auch im Privaten anwendest, zeigst Du Leidenschaft für Dein berufliches Wirken und somit intrinsische Motivation.
(Ehrenamtliches) Engagement
Neben der klassischen, aktiven Vereinsmitgliedschaft kannst Du hier alles anführen, wofür Du Dich aktuell einsetzt. Es kommt nicht auf Formalitäten wie Nachweisen Deines Engagements an, sondern vielmehr darauf, wo und wie Du außerhalb des Beruflichen wirkst.
Für Quereinsteiger ist es durchaus möglich, das bisher ehrenamtliche Wirken zum hauptamtlichen, also zum Beruf, zu machen. Dann kann das ehrenamtliche Betätigungsfeld, auch wenn es aktuell nicht mehr ausgeübt wird, seinen Platz im Lebenslauf unter „Berufserfahrung“ finden. Schließlich geht es dabei um berufliche Erfahrungswerte.
Sport
Grundsätzlich gern gelesen werden ausgleichende Sport-Aktivitäten. Auch Deine Ausdauer oder Zielstrebigkeit kannst Du mit manchem Sport gut kommunizieren. Extrem-Sportarten oder gefährlich anmutende (Skifahren/Snowboarden, Gleitschirmfliegen, Klettern, Tauchen etc.) sollten für eine Erwähnung wohl überlegt sein oder besser weggelassen werden. Bei manchen Bewerbungen können solche Details aber auch unterstützend sein (z. B. bei einem Outdoor-Ausstatter).
Auf eine Vereinszugehörigkeit oder ähnlich Formales kommt es auch hier nicht an. Die viel gefragte Teamfähigkeit kannst Du allein mit einem Mannschaftssport nicht wirklich überzeugend darstellen. Die Bedeutung von Team-Sportarten im Lebenslauf-Aufbau wird eher überschätzt.
Musik, Kunst, Kultur
Wenn Du aktiv ein Instrument spielst, weißt Du, welche Ausdauer Du zum Erlernen brauchst. Das kommunizierst Du damit ebenso wie eine musische, vielleicht sogar kreative Seite an Dir. Auch Chor-Singen oder Teil einer Band oder eines Musikvereins zu sein, könnte interessant sein. Wenn Dein Interesse an Kunst und Kultur über Club- oder Kinobesuche hinausgeht, kann auch das die Aufmerksamkeit im Lebenslauf wecken. Veranstaltungen wie beispielsweise Poetry-Slams kennt nicht jeder. Und Unbekanntes weckt grundsätzlich Interesse, mehr zu erfahren.
Vielleicht möchtest Du noch etwas ganz anderes aus Deinem Privatleben erzählen? Sei mutig und präsentiere Dich persönlich, menschlich, einzigartig. Achte darauf, dass Deine Angaben aussagekräftig sind. Z. B. generelle Tätigkeiten wie „Lesen“ oder „Musik“ bieten keinen Mehrwert – „Lesen von Biografien“ oder „Besuch klassischer Konzerte“ hingegen schon.
Ort, Datum im Lebenslauf
Diese Angaben sind nach wie vor obligatorisch im Lebenslauf-Aufbau am Ende. Das Datum sollte den Tag des Versendens Deiner Bewerbung angeben und identisch sein mit dem Datum in Deinem Anschreiben. Ein konkretes Tagesdatum zeigt auch, dass Du Deinen Lebenslauf individuell für einen Arbeitgeber aufgebaut hast, was eine gewisse Wertschätzung für den Leser vermittelt.
Unterschrift unter dem Lebenslauf
Immer noch legen einige Personaler Wert auf eine Unterzeichnung des Lebenslaufs, auch bei Online-Bewerbungen. Es ist also definitiv kein Fehler, dies auch zu tun. Unterhalb der Unterschrift gibst Du Deinen vollen Namen zusätzlich in Maschinenschrift an – genau wie im Bewerbungsanschreiben auch. Damit perfektionierst du den Lebenslauf-Aufbau. Verzichte bitte auf eine Unterschrift in bewusster Schönschrift, sondern unterschreibe in gewohnter Weise.
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