Gute Arbeitgeber suchen natürlich auch gute Bewerber. Gut definiert sich dabei nicht nur über die fachliche Eignung, sondern wesentlich über die persönliche. Während fehlende Hardskills häufig schnell durch Lernen erworben werden können, ist die Persönlichkeit etwas langjährig Gewachsenes. Die persönliche Eignung findet sich in den persönlichen Stärken und der Motivation.
Motivation in welche Richtung
Motivation kommt vom lateinischen movere = bewegen, antreiben. Bei Deiner Motivation geht es um die Beweggründe für Dein Handeln – oder auch Nicht-Handeln. Diese können außerhalb von Dir liegen, also extrinsisch sein, oder Dich von innen heraus antreiben und somit intrinsisch sein. Eine weitere Unterscheidung spricht von der Weg-von-Motivation einerseits und der Hin-zu-Motivation andererseits.
Weg-von-Motivation: Leid vermeiden wollen, aus Angst heraus
Hin-zu-Motivation: Ziele erreichen wollen, aus Zuneigung heraus
Für Deine berufliche Neuorientierung ist die Hin-zu-Motivation sehr entscheidend. Sie ist sowohl der Motor als auch der Anziehungspunkt für Menschen, die selbstbestimmt leben und arbeiten und sich dabei weiterentwickeln möchten. Allerdings kommt der erste und stärkste Impuls für eine berufliche Veränderung meist aus einem Weg-von.
Was ist Deine Motivation?
Mit den folgenden Fragen kommst Du Deiner grundlegenden Hin-zu-Motivation auf die Spur:
- Bei welchem Deiner Vorhaben hast Du am meisten Ausdauer bewiesen?
- In welchen Tätigkeiten siehst Du den größten Sinn?
- Was bewegt Dich morgens am stärksten aufzustehen?
- Wonach sehnt sich das Kind in Dir am meisten?
- Was inspiriert Dich?
- Was sind Deine Leidenschaften?
- Was macht Dich wütend?
- Was möchtest Du in der Welt bewegen oder verändern?
- Auch über Deine Lieblingstätigkeiten erfährst Du mehr über Deine persönliche Motivation.
Motivation für das Unternehmen
Gute Arbeitgeber haben einen Unternehmenszweck, eine Mission, eine Vision, ein Leitbild oder zumindest sichtbar gelebte Werte. Recherchiere vor Deiner Bewerbung, was das Unternehmen und seine Mitarbeiter bewegt. Kannst und willst Du da mitgehen? Wenn ja, weshalb? Was bewegt Dich dazu? Was spricht Dich besonders an? Deine Motivation für das Unternehmen ist besonders für erfolgreiche Initiativ-Bewerbungen entscheidend.
Motivation für die Position
Auch in Bezug auf eine Stelle kannst Du Dich besonders angesprochen fühlen. Neben einzelnen Aufgaben, Verantwortungen und Zielen kann es auch das Setting sein, also die Rahmenbedingungen, z. B. das Team, die Art der Zusammenarbeit und vieles andere.
Geld verdienen als Motivation
Wenn Du Dich ausschließlich für die monetären Konditionen wie Gehalt, Sozialleistungen oder Benefits begeistern kannst, wird es schwierig, denn bei einem guten Arbeitgeber wirst Du damit kaum landen. Natürlich ist das Bewerbungsmotiv, Geld zu verdienen, völlig legitim. Doch vor dem Nehmen (oder besser Bekommen) steht das Geben. Bei einem guten Arbeitgeber wirst Du mit einer hohen Motivation und einem guten Job wahrscheinlich auch gutes Geld verdienen. Dein Gehalt ist der Preis Deiner Arbeit. Doch der steht am Ende wie die Kasse im Supermarkt.
Motivation zeigen
Wenn Du im Bewerbungsanschreiben über Deine Motivation für Deine Bewerbung schreibst, sag einfach, wie es für Dich ist. Damit wissen Arbeitgeber, woran sie an Dir sind. Doch auch zwischen den Zeilen liest ein Personaler die Motivation von Bewerbern heraus. Sind Deine Unterlagen fehlerfrei (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Formatierung, Anordnung etc.)? Sind Deine Bewerbungsunterlagen klar, aussagekräftig, prägnant? Ist Deine Bewerbung ansprechend, individuell aufbereitet, stimmig und somit überzeugend? Kann der Leser spüren, dass Du die Stelle wirklich willst? Wenn er stattdessen Deinen Bewerbungsfrust vernimmt, wirst Du kaum Erfolg haben.
Motivationsschreiben
In manchen Stellenangeboten fordern Arbeitgeber ausdrücklich ein Motivationsschreiben. In der Schweiz ist damit meist das Bewerbungsanschreiben selbst gemeint. In Deutschland hingegen ist dann zusätzlich zum Bewerbungsanschreiben ein extra Schreiben von Dir gewünscht, in welchem Du Deine Motivation für den Job und den Arbeitgeber im Konkreten erläuterst. Dein Vorteil: Hier hast Du eine ganze Seite Platz, um Deine Job-Motivation nachvollziehbar darzulegen.
Zu viel Motivation macht misstrauisch
Nun gibt es Fälle, wo Bewerber hoch motiviert sind für eine Position bzw. einen Arbeitgeber. Sie sind fachlich bestens geeignet, bringen sogar persönlich die richtigen Stärken mit. Sie haben einzigartige, authentische Bewerbungsunterlagen verschickt, die sich vom Standard gut abheben. Und diese Kandidaten werden wahrscheinlich auch eingeladen – und doch nicht eingestellt. Weshalb?
Nicht selten sind solche Bewerber übermotiviert. Ja, es gibt auch ein Zuviel an Motivation. Dieses entsteht oft aus einer Verzweiflung heraus: Sie müssen erfolgreich sein! Diese Kandidaten sind manchmal gar verbissen, lassen nicht locker, strengen sich tierisch an, erscheinen nahezu perfekt. Und das macht Personaler misstrauisch, denn kein Mensch ist perfekt.
Wo ist also der Haken? Das ist einfach zu schön, um wahr zu sein. Oder hat der Bewerber diese Stelle so dringend nötig, dass er sich so über die Maßen ins Zeug legt? Solche oder ähnliche Gedanken dürfte ein Personaler sich machen, wenn er einen übermotivierten Bewerber kennenlernt. Und dann lehnt er vielleicht aus diesen Zweifeln heraus sogar einen Spitzenkandidaten ab. Der Bauch entscheidet häufiger, als es uns lieb ist.
Volldampf voraus – Plan B in der Tasche
Wie immer kommt es auf das richtige Maß an – auch bei der Motivation. Für die anvisierte Stelle brennen und alles geben, was Du zu bieten hast, ist super. Und trotzdem nicht alles auf eine Karte setzen. Habe immer einen Plan B in Deiner Tasche, eine zweitbeste Alternative. Nur für den Fall, dass es mit dem Traumjob jetzt gerade nicht klappen sollte. Das entspannt Dich ein wenig und lässt Dich auch im Bewerbungsgespräch souveräner auftreten.
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